Mission Radmarathon


Jetzt mag sich wahrscheinlich so manch einer wundern, warum ein Radrennen mitten in der Triathlon Saison….?? Das hat den ganz einfachen Grund, dass ich wegen einer Verletzung kein Lauftraining absolvieren und somit auch keinen Triathlon Wettkampf bestreiten konnte! Aber der Aufbau und das stundenlange Training in den Wintermonaten sollten ja nicht umsonst sein und deshalb bin ich an diesem Wochenende hier im wunderschönen Österreich um meine Radform auf die Probe zu stellen! Knallharte 110km, gespickt mit 2300Hm und rasanten Abfahrten! Genau mein Fall!

Frühzeitige Anreise


Schon am Samstag ging für mich die Reise los und gegen Mittag kam ich gut gelaunt in Imst an. Jetzt konnte ich entspannt meine Startunterlagen abholen, mich mit der Gegend vertraut machen und noch eine kurze Wettkampfvorbelastung auf dem Rad absolvieren! Eine frühzeitige Anreise kann ich übrigens nur jedem Sportler empfehlen, um Stress zu vermeiden, sich mit den Umständen vertraut zu machen oder auch ggf. um sich zu akklimatisieren!

Wettkampftag

Nach einer kurzen Nacht, in der man meist eher schlecht schläft, stieg ich früh morgens aus dem Bett und frühstückte leicht, um den Magen nicht unnötig zu belasten. Nach morgendlicher Dehnung und ein paar Minuten auf dem Rad, fiel dann auch schon pünktlich um 7:30 der Startschuss! Nach ca. 2 neutralisierten Kilometern ging es los und das Feld knallte sofort mit über 50 Sachen durch die Gegend! Wie so oft, war es auch hier am Anfang sehr unruhig und gefährlich. Dies zeigte sich dann nach ca. 10km. An dieser Marke gab es einen gewaltigen Massensturz, dem ich gerade noch entgehen konnte! Nun wusste ich zu 100%, ich bin in einem Rad Rennen. Stürze gehören nun leider mal zum täglich Brot! Nach ca. 18km war es dann soweit und der erste Anstieg war zu bewältigen. Ca. 400Hm die mit einem horrenden Tempo gefahren wurden. Auf meinem Radcomputer waren es dauerhaft weit über 400 Watt! Meine Renntaktik war klar. Den ersten Anstieg dran bleiben, auch wenn es weh tut, sonst ist das Rennen für mich gelaufen. Das klappte auch hervorragend und nach einer rasanten Abfahrt mit ca. 90km/h formierte sich das Feld und wurde ruhiger und geordneter! Natürlich war klar, dass dies nicht lange der Fall sein wird, denn jeder bereitete sich schon einmal auf den längsten Anstieg, hinauf zum „Haiminger Berg“, vor! Wie ich es im Vorfeld schon erwartet hatte, ging es bei km 55 dann in diesen 1000Hm Anstieg und die ersten Attacken folgten sogleich. Nun war es für mich an der Zeit, meine eigenen Wattwerte zu fahren, um auf Dauer nicht „blau“ zu gehen. Ich reihte mich in eine ca. 6 Mann starke Verfolgergruppe ein und biss mich mit einer Durchschnittsleistung von ca. 350 Watt die 1000Hm hinauf! Auch jetzt ging es wieder in rasantem Tempo eine tückische, zum Teil nasse, Fahrbahn hinunter. Wer glaubt, dass man nur am Berg Zeit verlieren kann, den kann ich eines besseren belehren! Diese Abfahrten werden ca. mit 90km/h bewältigt und wer dies nicht fährt, ist ganz einfach nicht mehr dabei! Ich persönlich habe keine Probleme mit extremen Geschwindigkeiten und erreichte das Tal in unserer Verfolgergruppe!

Weiterer Rennverlauf

Ab jetzt ging es durch wunderschöne Natur, auf kleinen verwinkelten Nebenstraßen bis zum finalen Anstieg bei KM 85. Hier waren nochmal 600Hm zu bezwingen und es wurde eine Attacke nach der anderen gefahren, um die Gruppe zu „sprengen“ und nochmal näher an die Führenden heran zu kommen. Dies sollte aber keinem von uns gelingen und somit ging es in voller Mannsstärke in Richtung Imst! Kurz vor dem Zielstrich entschieden sich die Platzierungen an einem qualvollen 200m Anstieg! In diesem Augenblick musste ich an das berühmte Motto von Jens Voigt denken: „Shut up legs“ und marterte meine Beine nochmal so richtig her. Schlussendlich konnte ich mir dann den 2. Platz in unserer Verfolgergruppe sichern und war nach 3h 24min. als 9. im Gesamtklassement im Ziel!\n\nMit diesem Ergebnis konnte ich gut leben und es machte mir mal wieder sehr viel Spass, als Multisportler die Spezialisten gehörig geärgert zu haben!

Ergebnisse unter folgendem Link:
http://www.mall-nauders.at/imst-radmarathon/results/2019/

Sport frei!
Euer Robert