VORGESCHICHTE
Nachdem ich die letzten 2 Jahre Aufgrund einer Verletzung dem Sport den Rücken kehren musste, setzte ich mir in meinem Comeback Jahr 2018 das Ziel, mich für die Berglauf Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dies mag sich jetzt für den ein oder anderen ungewöhnlich anhören, da ich ja Triathlet bin :-)) Jedoch nutzte ich immer schon den Berglauf für kleinere Formtests und um meine Härte und mein Können auf die Probe zu stellen und die entspannte Atmosphäre der „Berglauffamilie“ hat es mir angetan, zumal die Wettkämpfe natürlich immer oder meistens in gigantischer Kulisse stattfinden!
QUALIFIKATION
Da natürlich die WM keine Spassveranstaltung mehr ist, musste man sich beim international besetzten Schlickeralmberglauf qualifizieren! Nach dem ganz einfachen System, die 4 Besten fahren mit, wurden die WM Teilnehmer nominiert! Nach 11,5km und 1100Hm konnte ich diesen Wettkampf nach 1:01:17h beenden und mich als 3. Deutscher direkt qualifizieren. Das Grinsen konnte ich mir natürlich den restlichen Tag nicht mehr aus dem Gesicht wischen – wollte ich auch nicht! ;-)))
WELTMEISTERSCHAFT
Nach entspannter Anreise, Streckenbesichtigung am Vortag und getaner Arbeit der letzten Monate, sollte sich das alles an einem Tag zusammenfügen und zu einem erfolgreichen Rennen führen! Die Strecke war der einer Weltmeisterschaft mehr als würdig. Zu überwinden waren 11,9km und eine Höhendifferenz von +1028m und -117Hm! Gespickt mit extrem steilen Anstiegen, „flowigen“ Bergab-Trails und einer 2km Schlussrampe im fast senkrechten Bereich, verlangte dieses Rennen einen kompletten Bergläufer!
Pünktlich ertönte dann auch schon der Startschuss und etwas mehr als 100 Läufer setzten sich mit sehr forschem Tempo in Bewegung! Mein Fahrplan war einzig und allein, mein eigenes Rennen zu machen und mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Dies ist mir recht gut gelungen und ich reihte mich in die Läuferschar ein, bis es zu den ersten Steilpassagen ging, welche ich mit kurzen, frequenten Schritten durchziehen konnte! Anschließend wurde es ein wenig flacher bis zur Mittelstation und nun folgte ein welliger Trail, bei dem alle Sinne gefragt waren. Die Schritte wurden lang und das Tempo teilweise wieder sehr hoch. Hier konnte man sich auch verpflegen und schon einmal mental auf die letzte 2km Gras-Rampe einstellen, die sicherlich jeden, auch mich, an das absolute Limit getrieben hatte! In diesem Steigungsbereich von ca. 30 % lohnte es sich auch nicht mehr zu laufen und so wechselte ich in den komfortableren „Bergsteigerschritt“! Mit letzter Kraft erreichte ich das Hochplateau, auf dem es leicht ansteigend nochmal ca. 500m bis ins Ziel ging! Ich peitschte meinen geschundenen Körper mit aller Willenskraft voran und konnte dank der Anfeuerung meiner Freundin nochmal 2 Plätze gut machen!
Ergebnis: 1:03:47h / Platz 42 Gesamt / 2. Deutscher
Grundsätzlich war ich sehr zufrieden mit diesem Ergebnis, wobei ich mir im Gesamtklassement natürlich eine bessere Platzierung erhofft hatte. Jedoch konnte ich am heutigen Tag meine Leistungsfähigkeit ausschöpfen und mit einem einmaligen Erlebnis von Andorra im Gepäck nach Hause reisen!
Ergebnisse unter folgendem Link: http://www.wmra.info/results/world-trophy-championships?id=574&year=2018&discode=3101&cat=i
Haut rein!
Robert